Oberliga: Gmünd kommt beim Tabellenletzten nicht über 4:4 hinaus

Am 5. Spieltag ging es für die Schachgemeinschaft in den Bodenseekreis zum noch punktlosen SC Tettnang. Die Gmünder hatten zwar an allen Brettern leichte bis deutliche Rating-Vorteile, doch die Gastgeber hielten stark mit und waren dem Mannschaftssieg letztlich näher als die Schachgemeinschaft.

Dabei hatte die Begegnung für die Gmünder durchaus verheißungsvoll begonnen, denn nach knapp 3 Stunden Spielzeit stand es bereits 0:2. Walter Pohl war an Brett 7 zunächst gewisse strategische Risiken eingegangen, um einen gefährlichen Angriff einzuleiten. Als sein Gegner Gero Gräber hiergegen eine passive Aufstellung wählte, brachen Walters Figuren in die gegnerische Königsstellung ein und sorgten für den Sieg. Philipp Bergner besaß an Brett 3 in einer symmetrischen Stellung die harmonischere Figurenaufstellung. Eine Ansammlung unzureichend gedeckter Figuren auf der c- und d-Linie sowie ein schwacher König seines Gegners Thomas Kohn ermöglichten schließlich entscheidenden Materialgewinn.

Doch Tettnang antworte prompt und tütete an den Brettern 6 und 8 ebenfalls zwei Weißsiege ein. Thomas Lang hatte an Brett 6 versucht, Aktivität zu erlangen, stattdessen aber eine passive Stellung mit einem Minusbauern erhalten. Eine Kombination seines Gegners Jonas Sterk brachte diesem schließlich weiteres Material und den Sieg ein. Und Marco Prillwitz hatte an Brett 8 ein riskantes Bauernopfer seines Gegners Stefan Leser angenommen. Die gegnerische Kompensation erwies sich allerdings als zu stark und der Gegner konnte schnell unparierbare Drohungen aufstellen. Ein ähnliches Unheil wäre beinahe auch Josef Jurek an Brett 2 widerfahren. Zunächst schien sein Gegenüber Jürgen Längl wenig Kompensation für den geopferten Bauern zu haben, doch das Figurenspiel gegen Josefs König wurde immer bedrohlicher und Josef musste seine ganze Erfahrung aufbieten, um die Partie noch zum Unentschieden zu retten.

Es stand nun 2,5:2,5 und die restlichen Partien schienen alle ungefähr ausgeglichen zu sein. Folgerichtig endete auch die relativ ereignisarme Partie von Andreas Hönick an Brett 5 durch ein Remis durch Zugwiederholung. Sorgen bereiteten den Gründern nun aber indes die Entwicklungen am Spitzenbrett. In einer interessanten Stellung mit beiderseitigen Schwächen am Damenflügel und Bauernspannung am Königsflügel kippte die Stellung von Petr Velicka in Richtung seines Gegenspielers Markus Krieger, der beim Übergang vom Mittelspiel ins Endspiel eine ganze Reihe starker Züge fand und schließlich die aktiveren Figuren und die bessere Bauernstruktur erhielt.

Irgendwie musste Andreas Weiß nun versuchen, in einer Stellung mit stark reduziertem Material - lediglich Turm, Läufer und 3 Bauern waren ihm und seinem Gegner Dietmar Heilinger noch geblieben - auf Sieg zu spielen. Während sein Gegner mit einer passiven Figurenaufstellung offenbar nur noch versuchte, den entscheidenden halben Punkt zum Mannschaftssieg zu erreichen, aktivierte Andreas seine Figuren und erzwang mit Hilfe seines a-Freibauern schließlich den Gewinn des gegnerischen Läufers sowie den Sieg. Kurze Zeit später glich Tettnang schließlich zum 4:4 Endstand aus, da Markus Krieger an Brett 1 seine mittlerweile 2 Mehrbauern im Springerendspiel verwertet hatte.

Die Gmünder Aufstiegsträume erhalten durch diesen Punktverlust einen herben Dämpfer. Beim Ostalbderby gegen Grunbach am nächsten Spieltag muss nun unbedingt doppelt gepunktet werden, um weiter um den Aufstieg mitzuspielen.