Oberliga: Eine fürchterliche Pleite

Eigentlich fuhr das Gmünder Oberligateam mit einem guten Gefühl nach Bebenhausen, es hatte sich einiges vorgenommen. Doch dort lief an diesem Tage alles schief und die Gmünder mussten eine schlimme Niederlage hinnehmen.

(ta) Selten zuvor hat ein Gmünder Team in den über 30 Jahren Oberliga eine solche Niederlage hinnehmen müssen. Natürlich war Bebenhausen (Spielstärke 2194) gegenüber den Gmündern (2126) an den meisten Brettern mit den stärkeren Spielen besetzt, doch es muss schon viel zusammenkommen, damit ein solches Ergebnis zustandekommt.

„Nach zwei Stunden Spielzeit waren die Stellungen noch ausgeglichen“, berichtet Mannschaftsführer Andreas Weiss, „doch dann lief alles komisch! Partien, in denen unsere Spieler ordentlich standen, konnten nicht positiv beendet werden“. Walter Pohl (2057), der den starken Rudolf Bräuning (2187) als Gegner hatte, kam in einer offenen Stellung in einen Mattangriff, dessen Abwehr Material kostete und die Partie dann nicht mehr zu halten war. In der Partie zwischen Erich Lankes (2080) und Farhad Khadempour (2115) war ein ausgeglichenes Damenendspiel auf dem Brett, als der Gmünder die Zeit überschritt und deshalb verlor. Gegen Martin Hartmann (2153) hatte der Gmünder Philipp Bergner (2162) zwar einen Bauern erobert, doch das gegnerische Gegenspiel verhinderte einen siegreichen Abschluss, deshalb nahm es das Remisangebot an. Lange wurde in der sizilianischen Partie zwischen Andreas Hönick (2114) und Alexander Honisch (2180) Theorie gespielt, doch der Gmünder konnte nicht aktiv werden. Dann gelang dem Spieler von Bebenhausen ein Springeropfer, in dessen Folge der Mattangriff nicht mehr abzuwehren war. Nachdem nun die Hälfte der acht Partien beendet war, lagen die Gmünder schon recht aussichtslos 0,5:3,5 hinten.

Lange ausgeglichen war die Stellung zwischen Pavel Flajsman (2192) und Lars Waffenschmidt (2237). Danach muss der junge Tscheche etwas übersehen haben, was sein Gegner zum Partiegewinn nutzten konnte. In der Partie mit Boris Latzke (2203) hatte Andreas Weiss (2114) nicht die richtigen Antworten gefunden und danach in Zeitnot nicht sauber gerechnet, sodass er ein verlorenes Endspiel auf das Brett bekam. Recht kurios verlief die Partie von Gmünds Jüngsten, Thomas Lang (2059) gegen Jürgen Roth (2089). Der Gmünder hatte zwei Bauern erbeutet, doch das Gegenspiel seines Spielpartners zwang ihn in Zeitnot zum Damenverlust. Danach verwandelte der Bebenhauser Spieler einen Bauern in eine Dame, wobei er aber einen umgekehrten Turm aufs Brett setzte. Der Schiedsrichter entschied, dass der Turm ein Turm bleibt, wodurch Thomas Lang das Remis halten konnte.

Am ersten Brett hatte Josef Jurek (2227) gegen Georg Braun (2390) eine schöne Stellung. Beide Spieler versuchten nun, den anderen durch Angriffsversuche zu schwächen. Im späteren Endspiel entschied aber ein Bauer zugunsten von Bebenhausen. Die 1:7-Pleite war perfekt.

 

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