Oberliga mit einem 4:4 gegen Biberach

Handyklingeln hilft Biberach

(ta) Recht unzufrieden war das Team der Schachgemeinschaft Gmünd  1872 (5:11) nach der Begegnung mit Biberach (7:9). Nominell waren die Gmünder (Spielstärke 2169) etwas stärker aufgestellt als die Gäste (2121) und konnten auf einen knappen Sieg hoffen, mit dem sie mit Biberach in der Tabelle gleichgezogen wären.

Doch schon zu Beginn bekamen die Gmünder Hoffnungen einen argen Dämpfer, denn der Schiedsrichter traf eine folgenschwere Entscheidung. Philipp Bergner, bislang zusammen mit Petr Velicka bester Gmünder Punktesammler, verlor seine Partie kampflos, obwohl am Brett noch kein Zug gemacht wurde und sein Gegner noch nicht anwesend war. Was war geschehen? Philipp Bergner hatte sein Handy (ausgeschaltet, wie er meinte) am angegebenen Ort abgelegt, als dieses plötzlich klingelte. Hier sind die Schiedsrichter angewiesen auf Partieverlust zu entscheiden, was postwendend auch geschah. Über diese Regelung kann man sicher geteilter Meinung sein, aber sie beeinflusste massiv diese Begegnung. Während die Biberacher durch diesen unerwarteten Punktgewinn Auftrieb bekamen, wirkten die Gmünder betroffen und fanden nicht zu der starken Form wie beim 6,5:1,5 gegen Nürtingen in der Runde zuvor. Es gelang in manchen Partien nicht, dem nominell schwächeren Spielpartner den vollen Punkt abzunehmen, in sechs Partien gab es eine Punkteteilung.

Nur Jewgeny Denisow (2147) schaffte gegen Achim Engelhart (2064) den Partiegewinn. Nach Entwicklungsvorsprung ging er mit besserer Stellung ins Turmendspiel, das er sicher zum Erfolg führte. „Wir haben einen halben Punkt zu wenig“, meinte Andreas Hönick (2121), der gegen Holger Namyslo (2141) leichte Vorteile hatte, aber keine Entscheidung herbeiführen konnte. Zuvor hatte Walter Pohl (2030) gegen Markus Mock (1935) für aktives Spiel einen Bauern geopfert, aber damit nichts erreichen können. Josef Jurek (2178) hatte Probleme mit der Eröffnung des Biberachers Wolfgang Mack (2192), stand etwas schlechter und musste das  Remisangebot seines Gegners annehmen. Jetzt kam der schon erwähnte Partiegewinn von Jewgeny Denisow zum 2,5:2,5-Zwischenstand.

In den drei noch laufenden Partien wurde verbissen gekämpft und die Gmünder versuchten alles für den Partiegewinn. Doch Biberach wehrte sich gekonnt und erzwang in allen drei Partien die Punkteteilung. Teamchef Andreas Weiss (2145) war gegen Rainer Birkenmaier (2064) zuerst in einer schwierigen Position, doch er kann sich befreien, hat Chancen im Endspiel, doch sein Gegner kann blockieren. Um die passive Aufstellung seines Gegenübers André Fischer (2245) zu öffnen, opferte Ulrich Zimmermann (2270) die Qualität, kann aber in der Folge nichts finden, um auf Sieg zu spielen. Die letzte Partie spielte Petr Velicka (2384) am ersten Brett gegen Marius Deuer (2311). Obwohl der Gmünder alles versuchte, wurde auch hier die Remisschwelle nie überschritten. Schade, nur ein 4:4.

In der gemeinsamen Schlussrunde in Stuttgart spielt das Gmünder Team gegen Weiße Dame Ulm (2:14). Diese Mannschaft ist zwar als Tabellenletzter definitiv schon abgestiegen, hat im Nachholspiel gegen Schmiden/Cannstatt aber mit einem knappen Sieg überrascht. Die Gmünder sollten dieses Team nicht zu leicht nehmen.

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