Der Gegner war einfach stärker

Gmünder Oberligateam verliert gegen Schmiden/Cannstatt 3:5

(ta) Obwohl sich das Team der Schachgemeinschaft Gmünd 1872 (3:5) gegen Bundesligaabsteiger Schmiden/Cannstatt (6:2) nach Kräften wehrte, blieb in der vierten Runde der Oberliga nur eine 3:5-Niederlage. „Schmiden war die bessere Mannschaft“, meinte Mannschaftsführer Andreas Weiss anerkennend, „nur mit viel Glück hätten wir ein 4:4 schaffen können.“

Der Gast verstand es, seine höhere Spielstärke (2207) gegenüber den Stauferstädtern (2134) auch an den Brettern durchzusetzen. Nachdem Gmünds Nummer eins, der Grieche Nondas Kourousis, in dieser Begegnung nicht dabei sein konnte, lag die Übermacht eindeutig beim Gast: An sieben Brettern stellte Cannstatt den nominell stärkeren Spieler. So gesehen sind die erspielten drei Punkte aus Gmünder Sicht gar nicht so schlecht.

Der Beginn war noch recht vielversprechend, denn Walter Pohl (2064) schaffte gegen den starken Steffen Eisele (2223) ein Unentschieden. Beide hatten es vermieden, in der scharfen Stellung mit Chancen auf beiden Seiten ein Risiko einzugehen. Auch Gmünds Jewgeny Denisow (2137) trennte sich von Christian Thoma (2199) mit einer Punkteteilung, da auch hier die Partiefortsetzung fraglich war. Paul Held (2172) erspielte nun gegen Mathias Holzhäuer (2251) den einzigen Partiegewinn. Nachdem er den Angriff des Schmideners abwehren konnte, gewann er einen Bauern und hatte plötzlich eine nicht mehr abzuwehrende Gewinnstellung.

Gmünd führte jetzt zwar 2:1, doch an mehreren Brettern zeichneten sich schon Niederlagen ab: Andreas Hönick (2034) hatte ein starkes Zentrum aufgebaut, wobei der König allerdings in der Mitte blieb. Als er übersah, dass sein Gegner Markus Löhr (2175) einen Bauern gewinnen konnte, war die Partie aber wegen der schlechten Königsposition nicht mehr zu halten. Gegen Martin Krockenberger (2146) sah Gmünds Teamchef Andreas Weiss (2106) nach einem Stellungsfehler bald schlecht aus. Nach dem Angriff seines Gegners am Königsflügel führte der Materialverlust des Gmünders zur Aufgabe und damit zum 2:3-Zwischenstand.
Josef Jurek (2265) hatte seine bisherigen drei Partien alle gewinnen können und versuchte dies auch gegen Mark Trachtmann (2289). Jurek hatte auch gewisse Vorteile, fand aber nicht die besten Züge, so dass sein Gegenüber die Partie remis halten konnte. Der Gmünder Ulrich Zimmermann (2295) hatte mit Thilo Kabisch (2255) einen Gegner, der tief in die psychologische Trickkiste griff. Ganze vier Minuten vor Ende der Wartezeit (Zimmermann hatte hier schon mit einem kampflosen Sieg gerechnet) tauchte er auf und spielte zügig seine vorbereitete Variante. Dem Gmünder passierte im Laufe der Partie ein Fehler, er musste Materialnachteil in Kauf nehmen und konnte die Partie nicht mehr halten.
Nun spielte nur noch Gerd Bader (2002), der gegen Volker Scheef (2119) schon etwas schlechter steht. Doch der Gmünder kämpft und kann das Turmendspiel mit Minusbauer noch zum Unentschieden führen.

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