Die letzte Partie entscheidend

Gegen Sontheim muss das Gmünder Team mit 4:4 zufrieden sein

(ta) In einem spannenden Vergleich saßen sich in der zweiten Runde der Oberliga die beiden Ostalbteams Gmünd und Sontheim (beide 1:3) gegenüber. In dieser spannenden Begegnung führten die Gmünder nach sechs beendeten Partien zwar mit 3,5:2,5, mussten aber bis zur letzten Partie um einen Punkgewinn bangen. „Eigentlich hätten wir knapp gewinnen müssen“, meinte Teamchef Andreas Weiß, „aber die beiden letzten Partien liefen so, dass wir auch mit einer Niederlage hätten rechnen müssen!“

In diesem Vergleich auf Augenhöhe (Sontheim hat einen DWZ-Schnitt von 2156, Gmünd 2166) lagen die Gmünder Vorteile auf den vorderen Brettern, obwohl Sontheim mit Ufuk Tuncer (DWZ 2310) kurzfristig einen starken Spieler nachgemeldet hatte. Da Gmünd zwei Stammspieler ersetzen musste, waren die Spieler an den Brettern sieben und acht den Sontheimern nominell deutlich unterlegen. Doch gerade dort, wo das Team sich wenig ausgerechnet hatte, kamen die ersten Punkte. Gerd Bader (2010) hatte es mit Marc Lang (2292), einem der stärksten Sontheimer zu tun. Doch schon nach einer Stunde Spielzeit - nach dem 12. Zug – bot der Gästespieler ein Remis an, was Gerd Bader ohne Zögern annahm. Sein Debüt als Ersatzspieler in der Oberligamannschaft gab der 17-jährige Mario Baars (1757), der mit Jürgen Ullmann (2039) einen harten Brocken vor sich hatte. Doch der junge Gmünder ging unbekümmert in die Partie, zeigte eine konzentrierte Leistung und konnte dem starken Gegner ein Remis abtrotzen.

Auch die nächsten drei Partien endeten Unentschieden. Gmünds Neuer, Ulrich Zimmermann (2289), hatte gegen Edwin Riefner (2243) eine verhaltene Eröffnung gewählt - der Sontheimer konnte immer den Ausgleich halten. „Von Anfang bis Ende remis“, kommentierte Ulrich Zimmermann nach Partieende. Andreas Weiß (2106) hatte gegen Sören Pürckhauer (2090) seine sizilianische Eröffnung nach eigener Aussage zu zaghaft gespielt und keinen Vorteil erlangt. Er musste später mit einem Remis nach Zugwiederholung zufrieden sein. Wie so oft hatte Jewgeny Denisow (2137) auch gegen Silvio Lindner (2073) eine scharfe Partie auf dem Brett. Nachdem er das Remisangebot seines Gegners noch abgelehnt hatte, fand er keine befriedigende Fortsetzung mehr und bot nun selbst das Unentschieden an. Nach fünf beendeten Partien stand es 2,5:2,5 – es blieb spannend.

Josef Jurek (2278) holte nun gegen Kevin Walter (2141) in einer sehenswerten Partie den vollen Punkt. „Kevin Walter hat eine Variante gewählt, in der ich mich gut auskenne“, meinte Josef Jurek nach der Partie. Und das war auch zu sehen, denn der Pilsener, der vor der Oberligabegegnung vom Vereinsvorsitzenden Wernfried Tannhäuser für seine 25. Saison für die Schachgemeinschaft geehrt wurde (siehe Interview), entfesselte ein wahres Feuerwerk. Figurenopfer sowie Königsangriff mit Qualitätsopfer beendeten die Partie.

Jetzt war der Mannschaftssieg ganz nahe, denn Walter Pohl (2064) gegen Johannes Lemke (2060) und Nondas Kourousis (2402) gegen Ufuk Tuncer (2310) schienen jeweils ein Unentschieden sicher zu haben. Walter Pohl hatte im Verlauf der Partie immer die bessere Stellung gehabt und deshalb das angebotene Remis abgelehnt. In der entscheidenden Phase wurde der Gmünder aber nervös und kam in ein Endspiel mit einem Bauern weniger, das er nicht mehr halten konnte. 3,5:3,5 - nun musste die Spitzenbegegnung an Brett eins entscheiden. Hier hatte sich der Sontheimer optimal auf den Griechen in Gmünds Diensten, Nondas Kourousis, eingestellt. „Ich habe etwas gespielt, was ich vorher noch nie gespielt habe“, meinte Nondas, dem in dieser Partie einige Ungenauigkeiten passierten. „Mein Gegner hatte schon eine gewonnene Stellung!“ Doch der Grieche kämpfte vorbildlich in einem Turmendspiel mit Minusbauern und rettete dem Team das Mannschaftsremis.

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